Momente des Glücks müssen im Bild festgehalten werden. Das steht völlig ausser Frage. Doch wann man so ein Hochzeitsfotoshooting terminiert, ist nirgendwo in Stein gemeisselt. Die einen planen es bewusst am Festtag selbst mit ein, die anderen machen lieber einige Zeit später einen extra Event daraus. Beides hat seine Vorteile.
Pro
Unbedingt am Hochzeitstag ! Schliesslich sind doch auch die Gefühle, die Braut und Bräutigam an diesem Tag so tief bewegen, nur zu diesem Zeitpunkt wirklich echt. Hochzeitsfotos sollen authentisch sein, sie Stimmung zeigen, all das Strahlen und Glück des Augenblicks zeigen. Schwierig so etwas nochmal ein paar Tage später nachzustellen. Natürlich wird man sich auch noch glücklich fühlen, aber eben auf eine andere Weise als an diesem so speziellen Tag. Man kann das Fotoshooting am Hochzeitstag als ganz private und intime „Auszeit“ nur für Braut und Bräutigam während all der Turbulenzen und Aufregungen zwischen Trauung und Fest benutzen. Man hat den grossen Moment mit Gänsehautfeeling pur erlebt, ist immer noch vollkommen ergriffen von den Eindrücken in der Kirche / freien Trauung / Zivilstandsamt und überwältigt von seinen eigenen Gefühlen. Und während sich die Gäste beim Apero amüsieren hat man ein Date mit dem Fotografen, bei dem es nur um einen selber geht. Das sind Momente der Stille, die das soeben Erlebte nachklingen und sich setzen lassen. Oder natürlich man verlegt das Fotoshooting auf den Vormittag, vor der Trauung, dann wenn man noch frisch und entspannt ist und zu zweit ganz intim in den grossen Tag starten kann. Das Fotoshooting am Hochzeitstag wird alles einfangen was diesen Tag so ganz besonders macht: Diese Liebe, Glück, Erfüllung und Freude. Das lässt sich im Nachhinein kein zweites Mal so stellen. Da kann man sich noch so sehr darüber freuen, dass man nochmal ins Brautkleid schlüpfen darf, ausserdem muss sich dann vor allem die Braut nochmals komplett stylen lassen, es würde doch nur eine Kopie des Originals sein. Deshalb: Shooten unbedingt am Hochzeitstag !
Contra
Auf keinen Fall am Hochzeitstag ! Denn dieser ist vollgepackt mit Highlights, mit einzigartigen Momenten, für die man auch die Zeit haben sollte um diese zu geniessen.
Stellt Euch vor ihr habt den folgenden Tagesablauf von unverrückbaren Fixterminen vor Euch:
8h Hairstyling, Make-up, 10h Ankleiden
10:30h Transfer zum Zivilstandsamt, 11h Trauung auf dem Zivilstandsamt
11:30h kleiner Apero vor dem Zivilstandsamt
12h Transfer nach Hause, 12:30h Umstylen und Anziehen der grossen Robe für die Kirche, 13:30h Transfer zur Kirche
14h kirchliche Trauung
15h Gratulationen entgegennehmen
16h Apero nach der Kirche mit Baumstammsägen, Tauben fliegen lassen, Brautstrauss- & Strumpfband werfen, Apero geniessen und mit den Gästen plaudern
18h Transfer zur Abfahrt zur Location der geladenen Gäste, 18:30h einchecken & frisch machen Brautpaar & Übernachtungsgäste
19:30h Gäste treffen im Festsaal ein, 19:45h Brautpaar betritt den Festsaal
20h Beginn Gala-Dinner, Festreden & Produktionen von Bräutigam, Vätern, Müttern und Trauzeugen
22h Hauptgang, 23:30h Eröffnung-Dessertbuffett & Anschneiden der Hochzeitstorte
0:00h Hochzeitstanz, Eröffnung der Party…..
Wann bitteschön sollte dazwischen denn noch ein Fotoshooting stattfinden ?
Der Hochzeitstag ist viel zu wertvoll, um ihn damit zu verschwenden, nur von einem Termin zum nächsten zu hetzen. Und ein Fotoshooting ist ein weiterer Termin ! Warum nicht den Traumtag vom Profi im Reportagestil begleiten lassen. Wirklich echt und unverfälscht, nur solche Bilder geben den wahren Gehalt von Glücksmomenten wieder. Weil sie dann, wenn man sich unbeobachtet fühlt, zufällig entstehen.
Und dann eine paar Tage nach der Hochzeit oder eine Woche später sich nochmal darauf freuen in das Brautkleid zu schlüpfen und ganz in Ruhe mit dem Fotografen ein besonderes Shooting geniessen. Sich nochmals bei einem Brautstyling verwöhnen lassen, vielleicht eine andere Frisur , ein anderes Make-up ausprobieren. Ohne Zeit- und sonstigen Druck, als Einstieg in die Flitterwochen, was gibt es bessers?
Editor: Vanessa Winter – www.projectphoto.ch
Fotos: Stephan Winter – www.projectphoto.ch